Bach-Archiv Leipzig

Gründungsjahr: 1950

Zweck:
Das Bach-Archiv Leipzig versteht sich als musikalisches Kompetenzzentrum am Hauptwirkungsort Johann Sebastian Bachs. Sein Zweck ist, Leben, Werk und Wirkungsgeschichte des Komponisten und der weit verzweigten Musikerfamilie Bach zu erforschen, sein Erbe zu bewahren und als Bildungsgut zu vermitteln. Im Bewusstsein der Bedeutung Bachs erfüllt es im historischen Bosehaus am Thomaskirchhof einen umfassenden und vielfältigen Auftrag für eine breite internationale Öffentlichkeit. Zugleich leistet es damit einen Beitrag zur Profilierung der Musikstadt Leipzig, deren kulturelle Identität der Name Bach maßgeblich prägt. Die wissenschaftliche Arbeit des Bach-Archivs bietet die Grundlage für die Gestaltung des Bach-Museums und prägt auch das jährliche Bachfest und den zweijährlichen Bach-Wettbewerb. Das Bach-Archiv ist Mitglied der Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen und gehört zu Deutschlands »Kulturellen Leuchttürmen«. Es zählt laut einer vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien erstellten Studie zu den »wichtigsten gesamtstaatlich bedeutsamen Kultureinrichtungen« in den neuen Bundesländern.

Geschichte:
Anlässlich des 200. Todestages Johann Sebastian Bachs wurde das Bach-Archiv Leipzig am 20. November 1950 gegründet. Ziel war es, das umfangreiche Quellenmaterial zu Bachs Leben und Wirken zentral zu erfassen und den kostbaren, weit verstreuten Musikhandschriftenbestand in Kleinbildaufnahmen und Fotografien vollständig zu sammeln – einerseits als Sicherung gegen Verluste, andererseits, um eine Arbeitserleichterung für Bach-Forscher zu schaffen. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Institution zu einem weltweit renommierten Forschungszentrum, das sich auch als Veranstalter des 1999 im Namen der Stadt Leipzig eingeführten jährlichen Bachfestes Leipzig erfolgreich etabliert hat.

Der Initiator und langjährige Direktor der Institution, Werner Neumann, hatte die Gründung des Archivs an der Hauptwirkungsstätte Bachs seinerzeit angeregt und bei der Stadt Leipzig und dem damaligen Land Sachsen erfolgreich durchzusetzen vermocht. Unter den widrigen Bedingungen der Nachkriegszeit wurde das Archiv zuerst im Alten Rathaus und dann ab 1951 im Gohliser Schlösschen beherbergt. Mit der Eingliederung in die neu gegründeten »Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten J. S. Bach der DDR« im Jahre 1979 verlor das Bach-Archiv seine Eigenständigkeit und wurde zu einer Abteilung dieser Einrichtung. 1985 erfolgte der Umzug ins historische Bosehaus im Thomaskirchhof. Nach der politischen Wende erhielt die Einrichtung eine neue Struktur und kehrte 1992 unter der Leitung von Prof. Hans-Joachim Schulze zu Ihrem alten Namen und zur ursprünglichen Zielsetzung zurück.

Neben der ursprünglich intendierten Sammlung und Verwahrung der Quellen zum Leben und Schaffen des Thomaskantors wurde zeitnah auch die Realisation einer Neuen Bach-Gesamtausgabe in Angriff genommen. In Folge kam es zu einer ebenso engen wie in diesen Zeiten außergewöhnlichen wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Johann-Sebastian-Bach-Institut Göttingen, die über die Zeiten des kalten Krieges hinweg nach der Wiedervereinigung mit der Edition des 103. Bandes im Jahr 2007 einen erfolgreichen Abschluss fand.

Mittlerweile werden in Kooperation mit dem Packard Humanities Institut in Kalifornien, der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Forschungsgemeinschaft zudem die Opera der Bachsöhne Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel ediert und die Originalhandschriften Johann Sebastian Bachs im Rahmen des Projekts »Bach Digital« gescannt und dem Musikfreund via Netz zugänglich gemacht. Insbesondere seit der Überführung in die Rechtsform einer Stiftung im Jahr 1998 gab es zahlreiche offensichtliche Neuerungen und Weiterentwicklungen. So wurde im Folgejahr das erste durch das Bach-Archiv organisierte Bachfest Leipzig veranstaltet, das Archiv wurde zum An-Institut der Universität Leipzig erkoren inklusive dem Engagement, adäquaten wissenschaftlichen Nachwuchs auszubilden, und nach der umfassenden Renovierung und Erweiterung des Bosehauses wurde im März 2010 unter weltweiter Beobachtung das Bach-Museum Leipzig durch den damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler wiedereröffnet. Heute findet der interessierte Besucher im Komplex des Bach-Archivs Leipzig ein umfassendes Angebot an Informationen rund um den berühmten Komponisten. Während sich Persönlichkeiten der internationalen Bachforschung und -interpretation in der Bibliothek mit autographen Quellen befassen und im museumspädagogischen Bereich Kindergartengruppen basteln, stöbern zeitgleich interessierte Touristen im Shop des Bach-Museums nach musikalisch inspirierten Souvenirs.

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#Wissenschaftliche Einrichtung

Kontaktdaten

Adresse: Thomaskirchhof 15/16
04109 Leipzig

Land: Deutschland

Kontakt: info@bach-leipzig.de